Wenn die Menschen die Tiere nicht ausbeuten würden, würde man die Geschichte der alten Marysia heute nicht kennen. Mann hätte ihre Bilder nicht gesehen und wäre nicht auf die Idee gekommen, sich abzuwenden und nicht hinzusehen. Um nicht weiterzulesen. Weil es bequemer ist, es nicht zu wissen. Wenn man nichts weiß, muss man nicht mit seinem eigenen Gewissen abwägen, was man mit diesem Wissen anfangen soll. Und ob die Ruine eines einst schönen Tieres einen Moment Nachdenklichkeit verdient, einen Moment Leben, einen Moment Hilfe.

Aber die Menschen haben Tiere zu Geldmaschinen gemacht. Solange es eine Nachfrage gibt, muss es auch ein Angebot geben. Ein zufriedener Erzeuger, ein zufriedener Konsument, da gibt es niemand der sich um das Tier kümmert. Nun, wer würde das schon.

Ihr ganzes Leben lang brachte Marysia auf dem Bauernhof Kinder zur Welt, die ihr gewaltsam weggenommen wurden. Sie gingen zum Schlachten, sie gab die Milch. Sie kam nach Polen, um zu sterben. Sie wurde auf den Transporter reingequetscht, weil es Platz gab. Eingeklemmt zwischen Pferden, die jünger und gesünder waren, konnte sie nicht stehen. Sie wurde aus dem Fahrzeug getragen und in eine Ecke der Scheune hingelegt. Auf einem Haufen Dung. Eine Handvoll Heu wurde hineingeworfen. Es wurde Hafer gegeben, Wasser wurde gegeben. Nein, nicht aus einem guten Herzen heraus. Niemand würde für einen Kadaver bezahlen, und solange das Herz schlug, konnte man mit der Schlachtung Geld verdienen.