Gorszas Leben begann miserabel, und so wie es begann, so wurde auch ihr ganzes Leben. Sie wurde Stück für Stück ihres Glücks beraubt. Fast 20 Jahre lang wurde ihr alles genommen, was ihr ein gutes Leben ermöglichte, und im Gegenzug kamen mehr Anforderungen, mehr Arbeit und mehr Verantwortung hinzu. Und obwohl sie sich viel Mühe gab und gewissenhaft alle Anweisungen befolgte, gab es nie jemanden, für den sie etwas Besonderes war. Andere Esel wurden von jemandem geliebt und bekamen ein richtiges Zuhause. Und sie war die Einzige, deren Glück sie immer wieder verließ. Sie war immer minderwertig, kleiner, mit zu kurzen Ohren, zu klein, zu stur. Nicht das, was sie hätte sein sollen. Sie hat die Erwartungen nicht erfüllt, sie hat alle enttäuscht. So wurde sie fast Jahr für Jahr verkauft und ließ stattdessen ihr Kind zurück. Doch ihr verzweifelter Schrei nach ihrem geliebten Kleinen, der ihr gewaltsam entrissen wurde, war vergeblich. Es gab nichts, was sie tun konnte. Und schon Jahre später wusste sie, dass Verzweiflung, die zu laut ist, die Menschen irritiert. Und gereizte Menschen benutzen eine Peitsche, ein Brett oder einen Stock. Nicht einmal und nicht zweimal…

Heute steht Gorsza am Ende einer irdischen Straße. Abgenutzt, beschädigt, mit vernachlässigten Hufen und einem Schlachterseil, das ihren Kopf festhält, wartet sie auf den letzten Transport. Der, der sie zum Schlachthof bringen wird. Nach Jahren der Arbeit und des bescheidenen Dienstes wurde sie zum Schlachten geschickt. Sie schaut aus der Scheune, ruft aber nicht. Sie bittet nicht mehr um irgendetwas. Resigniert und traurig schaut sie sich gleichgültig in der Scheune um. Sie erwartet nichts Gutes von den Menschen.